Der Natur auf Firmengeländen Raum geben

Sie freuen sich über das gelungene Projekt: v.l.n.r. Biologe Kolja Dudas Unternehmerin und Ideengeberin Susanne Fiebig und Axel Jahn Geschäftsführer der Loki Schmidt Stiftung Foto: Loki Schmidt Stiftung

Der Natur auf Firmengeländen Raum geben.

Loki Schmidt Stiftung verleiht Siegel.

Es muss nicht immer gleich die große Wildblumenwiese sein, um Naturschutz zu betreiben. Und auch einfach mal nichts tun und die Natur Natur sein lassen, ist Naturschutz. Dass das auch auf kleinstem Raum und sogar auf Firmengelände möglich ist, zeigt das Projekt „Kooperation Natur“ der Loki Schmidt Stiftung. Die Idee zu dem Projekt hatte Susanna Fiebig, Geschäftsführerin der Otto Meyer GmbH in der Neuhöfer Straße. „Ich habe einen Gärtner kennengelernt, der schon seit 23 Jahren auf einem Firmengelände in Mecklenburg-Vorpommern die Natur entwickelt. Wenn er aber nicht mehr da ist, dann geht das Wissen verloren. Das wollte ich nicht“, erklärt Fiebig. Da für solch eine Aufgabe viel Know-how vonnöten ist, hat sich Susanna Fiebig mit der Loki Schmidt Stiftung einen kompetenten Partner gesucht. „Wir haben was Tolles auf den Weg gebracht, das hat einen Mehrwert für alle – den Firmen, den Mitarbeitern, den Insekten und Tieren“, freut sich Alexander Jahn, Geschäftsführer der Loki Schmidt Stiftung.
Nachdem Fiebig mit ihrer Idee an die Stiftung herangetreten war, entwickelte man gemeinsam ein Konzept, das dann vor zwei Jahren auf dem Firmengelände an der Neuhöfer Straße von Gartenbau-Ingenieurin Dr. Maike Hinze und dem frisch examinierten Biologen Kolja Dudas umgesetzt wurde. Nun zeigen sich die ersten Erfolge: Auf rund 150 Quadratmeter am Hang des Veringkanals grünt und blüht, surrt und summt es kräftig. Hier haben Maike Hinze und Kolja Dudas auf kleinstem Raum wertvolle Lebensräume für Blume, Biene und Blaumeise erschaffen. Außerdem wurde in Zusammenarbeit mit Harald Köpke vom BUND ein großes Bienenhaus aus Wilhelmsburger Materialien gebaut und die Werkstatt ohne Grenzen, die mit Geflüchteten schreinert, erweiterte ihr Sortiment um Nistkästen für das Projekt. Ein örtliches Landschaftsunternehmen half, den Trümmerschutt zu bergen und standortfremden Bambus zu entfernen. Auch auf dem Parkplatz vor dem Unternehmen wird Naturschutz betrieben – indem man nichts tut. Zum Glück für die Wildrose und die anderen Pflanzen, die hier einfach ’sein dürfen‘. „Einfach mal die Natur selbst machen lassen“, bekräftigt Axel Jahn. „Manche Kunden sprechen uns darauf an, dass das ungepflegt aussieht, aber dann erklären wir ihnen das Projekt“, erzählt Susanne Fiebig.
Für die vorbildliche Entwicklung des Geländes in Hinblick auf den Naturhaushalt, die Nachhaltigkeit und auch für das ökologisch-soziale Engagement hat die Stiftung der Firma Otto Meyer GmbH & Co. KG zudem als erster Firma das neue Siegel ‚Naturfreundliches Firmengelände‘ verliehen. Das Siegel ist zunächst für drei Jahre gültig und kann danach erneut beantragt werden. Im Projekt „Kooperation Natur“ arbeitet die Loki Schmidt Stiftung zurzeit mit über zehn Unternehmen, Gemeinden und sozialen Trägern zusammen, die sich für ein naturnahes Gebäudegrün aussprechen.
Wer ebenfalls Interesse an Naturschutz auf seinem Firmengelände hat, kann sich an die Loki Schmidt Stiftung unter kooperation.natur@loki-schmidt-stiftung.de wenden. Auch Susanna Fiebig kann man zu dem Thema unter s.fiebig@otto-meyer.de kontaktieren. Weitere Informationen zum Projekt unterhttps://www.loki-schmidt-stiftung.de/projekte/KooperationNatur.php.